Magendrehung und Magenerweiterung

    Eine Magendrehung ist ein akuter Notfall und ein lebensbedrohliches Ereignis! Bei Verdacht auf Magendrehung zögern Sie nicht und fahren Sie in die nächste Tierklinik!!!

Symptomatik

Der Bauch des Hundes ist gebläht und prall gespannt. Das Tier wird unruhig, speichelt stark, würgt und atmet angestrengt. Bei der Drehung des erweiterten Magens wird die Verbindung zur Speiseröhre abgeschnürt, so daß eine Magenentlastung durch Erbrechen oder Aufstoßen nicht mehr möglich ist. Der Weiterfluss von Mageninhalt in den Darm ist verhindert, weil der Magen den Dünndarm gegen die Körperwand presst. Nicht nur der Darm, sondern auch große Blutgefäße werden eingedrückt, so daß sich Blut in den Bauchorganen staut. In den meisten Fällen dreht sich die Milz wie ein Schwungrad mit und wird ebenfalls abgeschnürt. Der Hund befindet sich nun in akuter Lebensgefahr und benötigt sofort tierärztliche Hilfe, da er innerhalb weniger Stunden verstirbt. Durch das Aufgasen des im Magen befindlichen Futters bläht sich der gesamte Brustkorb des Hundes und es entsteht ein Toxinschock ( Schock durch Vergiftung). Wenn man dem Hund jetzt seitlich mit der flachen Hand auf die Rippen klopft, hört man eine Art Echo, wie bei einer Trommel.

Die Magenerweiterung und -drehung tritt immer plötzlich ein. Bei einem Welpen ist eine Magendrehung so gut wie ausgeschlossen. Die Gefahr besteht meistens erst bei einem erwachsenen Hund ab 12 Monate. Hunde mit einer breiten und tiefen Brust sind anfälliger, da der Magen mehr Platz hat, sich zu drehen.

Eine Magenerweiterung kann jedoch auch beim Welpen durch Überfressen entstehen.

Die Gründe, die zu einer Magenerweiterung/-drehung führen können, sind vielfältig.

 

Vorbeugung:

1. Die Fütterung beim erwachsenen Hund erfolgt am besten gegen Abend  und ohne Aufregung in ruhiger Umgebung. Beim Welpen muß die Tagesration auf mehrere Mahlzeiten verteilt werden:

-bis zu 6 Monaten auf 3 Mahlzeiten

-ab 6 Monaten auf 2 Mahlzeiten

-ab 12 Monate 1x abends.

2. Der Hund sollte nicht zu große Wassermengen auf einmal zu sich nehmen.

3. Füttern Sie gefährdete Tiere getrennt von anderen um das Herunterschlingen des Futters zu vermeiden.

4. Vermeiden Sie starke körperliche Belastungen 1 Stunde vor und 2 Stunden nach dem Fressen.

5. Die Fütterung einer hochverdaulichen, energiedichten Nahrung senkt die benötigte Futtermenge.

6. Achten Sie darauf, daß das Futter nicht zu sehr aufquillt (weichen Sie zur Probe einige Bröckchen in warmen Wasser auf und vergleichen Sie den Unterschied zum trockenen Futter).

Sollte das Futter zu sehr an Volumen zunehmen, weichen Sie es vorher komplett auf.

7. Sollte Ihr Hund sein Futter extrem schnell schlingen, gibt es Anti-Schlingnäpfe zu kaufen. Dort sind Erhöhungen eingebaut, wodurch der Hund das Futter nicht so schnell aufnehmen kann.

Die genetische Veranlagung wird zwar vermutet, konnte aber bis heute nicht geklärt werden.